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Im Takt mit dem digitalen Zeitgeist: Momentum CEO Philip Farbmacher im Gespräch

Melek Öztürk

Text und Lektorat bei G'spür

Veröffentlicht

23. April 2023

Verändert

23. April 2023

5 Min

Konventionell war gestern, Momentum ist JETZT. Und das mit einem Team voller leidenschaftlicher Digital Thinker. Das Ziel: Durch individuelle digitale Lösungen sollen Unternehmen eine erfolgreiche digitale Identität und Performance erlangen, indem deren User:innen durch ein maßgeschneidertes Angebot abgeholt werden. Wie das alles im Detail aussieht und wie Momentum zu der Agentur wurde, die sie jetzt ist, hat uns CEO Philip im Interview selbst erklärt.



Q: Hallo Philip. Wir stellen uns ahnungslos und fragen dich geradeaus: Wie erklärst du die Arbeit von Momentum so einfach wie möglich?

Philip: Auf den Punkt gebracht: Wir planen, gestalten und entwickeln die besten digitalen Lösungen für Unternehmen – und führen diese dann aus. Somit entwickeln wir Strategien, kümmern uns um das Design sowie die Anwendung, programmieren und bieten auch Training und Betreuung an. Unsere Leistungen lassen sich am besten auf vier Säulen zusammenfassen:

  1. Beratung & Strategie

  2. Design & Experience

  3. Development & E-Commerce

  4. Training & Change



Q: Momentum past – present – future? Wie war der Anfang, wo seid ihr jetzt und wo wollt ihr hin?

Philip: Kaum zu glauben, aber Momentum wurde mitten in der Pandemie gegründet. Dass dadurch gezwungenermaßen meist remote gearbeitet wurde, hat uns nachhaltig beeinflusst – nicht nur beim Arbeiten, sondern auch beim Entwickeln von Lösungen.

Ich hatte zuvor – noch während des Studiums – mit einem Freund digipeak Consulting gegründet, um Beratung im Bereich Social Media, Web Development, SEO und Performance Marketing anzubieten. Das war alles noch recht unausgereift. Als mein Kollege einen anderen Weg gegangen ist, wollte ich digipeak unbedingt auf ein professionelles Level bringen. Das Resultat war die Gründung von Momentum. Gemeinsam mit meinem Vater (Wolfgang Farbmacher), der durch seine Arbeit für internationale Konzerne enorm viel Know-how und Erfahrung mitbringt, und weiteren zwei Personen.

Zu dieser Zeit war „Website as a Service“ unsere Hauptleistung. Ein besonderer Mentor und gleichzeitig auch Kunde der ersten Stunde war Josef Hauser mit seiner Agentur Spectrum. Durch diese Partnerschaft kamen schon recht viele Aufträge. Dieser Vernetzungsgedanke hat uns ebenso geprägt. Heute legen wir sehr viel Wert auf starke Partner:innen und sind aktuell dabei, ein Vermittlernetzwerk aufzustellen, mit dem wir uns noch effektiver weiterentwickeln können.

Inzwischen hat Momentum Aufträge in Österreich, Schweiz, Deutschland, Italien und Großbritannien. Das Team ist gewachsen und das Leistungsportfolio ist im Vergleich zum Anfang erheblich umfangreicher und weitet sich immer mehr aus – was wir durch den Launch unserer neuen Website auch nach außen präsentieren wollen.



Q: Du hast in London studiert und bist dabei auf Design Thinking gestoßen, was hat dich dabei fasziniert?

Philip: Da gibt es mehrere Punkte, die im angelsächsischen Raum positiver bewertet und in den hiesigen Breitengraden eher skeptisch gesehen werden. Dazu gehört, dass Entrepreneurship gefördert wird und Neuentwicklungen immer als Mehrwert gesehen werden. In London spürt man das durch die enorme Geschwindigkeit in puncto Innovation und Digitalisierung – das ist faszinierend, was da vorangeht! Es ist kein Wunder, dass es smarte Köpfe so stark nach London oder New York zieht. Hier stoßen ähnlich tickende, also innovationsfreudige Menschen aufeinander, um gemeinsam etwas in Gang zu setzen.

Design Thinking ist eine sehr praxisbezogene Methode und setzt die Endnutzer:innen ins Zentrum. Das Ausprobieren ist ein wesentlicher Aspekt des Prozesses. Auch wenn Ideen nicht auf Anhieb performen, wird das Experimentieren als Chance gesehen. In England oder in den USA ist diese Art von Failure Culture sehr verbreitet und führt dazu, dass Dinge angepackt werden, um daraus Schlüsse zu ziehen. Erst durch Iterieren, durch das Lernen aus „Fehlern“ – und ich setze das bewusst in Anführungszeichen – können die besten Lösungen kreiert werden.

Mich persönlich zieht bei Design Thinking das Arbeiten im Team an. Wenn mehrere kluge Köpfe an Pain Points feilen und Ideen generieren, macht das richtig Spaß. Auch in diesem Punkt ist Design Thinking sehr personenbezogen, interkulturell und interdisziplinär. Wenn Menschen aus verschiedenen Kulturen, Sprachen, Glauben, Einstellungen etc. aufeinandertreffen, kommen innovative Lösungen zustande. Offenheit öffnet neue Wege zu neuen Gebieten – und genau die wollen wir digital erschließen.



Q: Wenn wir schon beim Thema sind: Wie hat Design Thinking Momentum maßgeblich verändert und was sind die Benefits?

Philip: Bei Momentum ist Design Thinking inzwischen ein integraler Bestandteil unserer Leistungen. Das heißt, wir arbeiten Nutzer:innen-zentriert und stellen uns die Frage, was die Endverbraucher:innen wollen oder eben nicht wollen. Dafür arbeiten wir zum einen faktenbasiert, indem wir Ustertestings, Userinterviews, Umfragen etc. machen, und zum anderen marktbasiert, indem wir die Bedürfnisse des Marktes als Orientierung wählen.

Wir überlassen also nichts dem Zufall und – was oft gar nicht so leicht ist – eine Lösung, die die Nutzer:innen abholt, hat mehr Gewicht als die eigene Meinung. Es braucht manchmal Überzeugungsarbeit, einer Kundschaft zu vermitteln, dass das Produkt, das sie im Kopf haben, in puncto Marktbedarf und Nutzer:innen-Erfahrung nicht attraktiv genug ist und wir stattdessen etwas anderes entwickeln sollten. Am Ende ist das Resultat umso überzeugender: Das Risiko von unpassenden Lösungen wird geringer und es gibt weniger Marketing- bzw. Markteintritts- oder Adoptions-Kosten, weil von Anfang an kundenzentriert gearbeitet wird – und dadurch eine bessere Performance gelingt.



Q: Kannst du uns ein Beispiel nennen, wie Design Thinking zu einer innovativen Lösung geführt hat?

Philip: Wir haben zum Beispiel von einem Unternehmen ganz allgemein eine Anfrage erhalten für einen Webshop. Mit unserer „Design Thinking Brille“ haben wir uns die Brand genauer angeschaut und haben uns entschlossen, ein paar Schritte zurückzugehen und Nischen zu schaffen, die mit dieser Brand bedient werden können. Wir haben uns gefragt, was die Nutzer:innen und der aktuelle Markt von dieser Brand wirklich wollen, haben das ausgewertet und sind aktuell in der Planung. Durch Design Thinking ist es uns also gelungen, Submarken der Brand zu erschaffen, für die wir Produkte entwickeln. Aus einer einfachen Webshop-Anfrage ist ein umfangreiches, im Grunde neues Projekt entstanden, welches dem Kunden ungleich mehr Mehrwert und Umsatz bringen wird als ein simpler Webshop. Und wir sind richtig gespannt, wohin die Reise noch gehen wird.



Q: Warum sollten Unternehmen gerade mit Momentum arbeiten?

Philip: Wir sind zunächst einmal sehr gut darin, andere dabei zu unterstützen, Digitalisierungsprozesse überhaupt zu verstehen bzw. Digitalisierung richtig einzusetzen. Vor allem die Umsetzung, also Realisierung der individuell ausgearbeiteten Strategie, zeichnet uns aus. Mit uns zu arbeiten, heißt auch zu erkennen, welchen Mehrwert ein Unternehmen mit den richtigen Digitalisierungsmaßnahmen erzielen kann.

Konkret sprechen wir dabei von mehr Umsatz, Wachstum und völlig neuen Geschäftsfeldern. Gerade der letzte Punkt ist vielen Unternehmen nicht einmal bewusst. Was mit einer Brand noch alles möglich ist durch Digitalisierung, motiviert unsere Kundschaft dazu, auch selbst aktiv in den Prozess einzusteigen.  Mit unseren umfassenden End-to-End-Lösungen für den digitalen Erfolg von Marken und Organisationen holen wir Unternehmen in allen Bereichen der Wertschöpfungskette ab und sehen dabei immer das große Ganze. Wir sind Problemlöser und Chancennutzer und genau das braucht eine starke Brand in der heutigen Zeit.



Q: „Digitalisierungsresistente“ Unternehmen argumentieren oft mit dem Verlust der Menschlichkeit – aber durch euren Design-Thinking-Ansatz seid ihr gerade sehr Nutzer:innen-zentriert. Wie schafft ihr Digitalisierung mit emotionalem Mehrwert zu verbinden?

Philip: Mit Digitalisierung wollen wir niemals die Menschlichkeit ersetzen, sondern ergänzen. Wir wollen die Endverbraucher:innen dort abholen, wo sie sind. Und das sind sie derzeit überwiegend auf Smartphones, Laptops und Tablets. Es geht uns immer darum, für das jeweilige Projekt die Lösung zu finden, die die Nutzer:innen am besten im Fokus hat. Es geht also um die beste Lösung, nicht um die „digitalste“ Lösung. Wir erzwingen das nicht. Viele Lösungen, die aus dem Design Thinking Ansatz entstehen, sind nicht digital. Um es mit den Worten von Thorsten Dirks (ehemaliges Vorstandsmitglied der Lufthansa AG) zu sagen: “Wenn Sie einen sche*ß Prozess digitalisieren, dann haben Sie einen sche*ß digitalen Prozess." – Zu dieser Aussage stehe ich zu 100 %.

Credits: Vielen Dank an Melek und an das gesamte G'spür Team für das Interview und die tolle Arbeit hinter den Kulissen!

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